Historischer Kartenausschnitt

Eine Chance für Natur und Kultur auf dem Südfriedhof Ückendorf

Gelsenkirchen, 07. Oktober 2024

Der Heimatbund Gelsenkirchen e.V. setzt sich für die Wiederherstellung eines historischen Entwässerungsgrabens auf dem Südfriedhof in Ückendorf ein. Der Graben, der nach historischen Berichten und einer Karte aus den 1890er Jahren natürlichen Ursprungs ist, spielte einst eine wichtige Rolle bei der Entwässerung des Geländes.

Ein Zeitungsartikel aus dem Jahr 1929 bezeichnete ihn bereits damals als „alten Wasserbach“, was darauf hinweist, dass der Graben schon vor der Errichtung des Friedhofs in der landwirtschaftlich genutzten Landschaft existierte.


In den 1950er oder 1960er Jahren wurde der Graben jedoch verrohrt und verfüllt, wie ein ehemaliger Friedhofsmitarbeiter in einem Gespräch mit dem Heimatbund bestätigte. Seitdem fließt das Oberflächenwasser über ein unterirdisches Rohrsystem, ohne jedoch an die städtische Kanalisation angeschlossen zu sein. Es handelt sich ausschließlich um “unbelastetes” Oberflächenwasser, das von den Friedhofswegen abgeleitet wird.
Ein Naturraum mit Potenzial
Besonders interessant ist die tiefste Stelle des Friedhofs unterhalb des Parkplatzes, wo sich nach starken Regenfällen noch heute Wasser sammelt. In diesem Bereich wurden in den letzten Jahren Trauerweiden gepflanzt, um den nassen Boden besser zu nutzen. Aufgrund der natürlichen Topografie des Geländes, das ein leichtes Süd-Nord-Gefälle aufweist, fließt das Wasser weiterhin in diesen Bereich ab. Diese Lage bietet eine hervorragende Gelegenheit, einen Teil des historischen Grabens wiederherzustellen und so nicht nur die Entwässerung zu verbessern, sondern auch neue Lebensräume für Tiere zu schaffen.
Vorschläge zur Wiederbelebung des Grabens
Der Heimatbund Gelsenkirchen schlägt vor, zumindest einen ersten Abschnitt des historischen Grabens wieder zu öffnen, beginnend an der feuchten Wiese. Dies würde nicht nur den ökologischen Wert des Südfriedhofs steigern, sondern auch zur Entlastung der Kanalisation und des Wattenscheider Bachs bei Starkregen beitragen. Zusätzlich könnte der Graben so vertieft werden, dass dauerhaft Wasser zurückbleibt, um einen permanenten Lebensraum für Amphibien und Insekten wie Libellen zu schaffen.
Ein Mehrwert für die Gemeinschaft
Neben dem ökologischen Nutzen könnte ein offener Wassergraben mit feuchtigkeitsliebenden Pflanzen wie Wasserschwertlilie und Sumpfdotterblume den Südfriedhof auch optisch aufwerten. Die geplante Renaturierung könnte einen attraktiven Aufenthaltsort für Besucher, Schulklassen und Naturliebhaber bieten. Die Tierbeobachtung in diesem Bereich könnte niedrigschwellig ermöglicht werden und zugleich Bildungsaspekte fördern.
Angesichts der Tatsache, dass ein Großteil der Friedhofsflächen laut den Planungen der Stadt Gelsenkirchen zukünftig nicht mehr für Bestattungen benötigt wird, wäre dies eine sinnvolle und nachhaltige Nutzung der Flächen. Der Heimatbund Gelsenkirchen lädt daher zur Diskussion über die Machbarkeit und potenzielle Umsetzung dieses Projekts ein.
Für weitere Informationen besuchen Sie unsere Website: www.heimatbund-gelsenkirchen.de


Kontakt: HEIMATBUND GELSENKIRCHEN E.V.
Mozartstraße 13
45884 Gelsenkirchen
E-Mail: info@heimatbund-gelsenkirchen.de

Sie haben noch Fragen? Wenden Sie sich gerne jederzeit schnell und unkompliziert per E-Mail an:
alexander.pentek@heimatbund-gelsenkirchen.de

Über den Heimatbund Gelsenkirchen e.V.:
Der Heimatbund Gelsenkirchen e.V. wurde 1927 gegründet und setzt sich für die Bewahrung und Vermittlung der Geschichte und Kultur der Stadt Gelsenkirchen ein. Der Verein organisiert regelmäßig Veranstaltungen und Projekte zur Förderung des kulturellen Erbes der Region.

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